Panorama nach Südwest - aus der 28. Etage

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Freitag, 5. März 2010

Sprachbad

Das war sie, die erste Uni-Woche. Vier Tage voll mit Unterricht. Der Freitag ist für uns beide frei - nein, Hausaufgabentag, wie die Dozenten das hier nennen. Hausaufgaben gibt es nämlich immer und das nicht wenig.
Ich habe in dieser Woche nur den Sprachkurs zur Textarbeit besucht und festgestellt, dass es ganz schön schwer für mich sein wird. Ich bin dort in der Gruppe 6 mit Abstand die schlechteste. (Es gibt insgesamt 11 Leistungsniveaus.) Da aber überhaupt nicht darauf geachtet wird, ob alle im "richtigen" Kurs sitzen, kann ich sicherlich noch Unterricht aus niedrigeren Niveaustufen zusätzlich besuchen. Ein reiner Grammatikkurs wäre sinnvoll. Trotzdem möchte ich in dieser guten Gruppe bleiben und mich einfach dem Sprachbad hingeben. Auch wenn ich erst einmal nur zuhöre, bringt mich das enorm weiter. Nicht so günstig ist es allerdings, dass ich dort so viel Russisch mit Akzent höre. In den Pausen und auch sonst sprechen die ausländischen Studenten sehr oft sogar englisch miteinander. Das finde ich etwas gewöhnungsbedürftig.
Ich frage mich jetzt, wozu es den Einstufungstest überhaupt gegeben hat. Mir scheint, als ob all die Planung und Gruppeneinteilung am Anfang umsonst gewesen ist. Die Studenten wechseln nämlich munter ihre Kurse oder gehen erst gar nicht hin. Die Gruppen sind dadurch kaum größer als zehn. Es gibt auch keine Anwesenheits- oder Teilnehmerlisten. Aber die Kurse stellen ein Angebot der Uni dar und sind nicht obligatorisch. Wer möchte, findet in der Vielzahl der Sprachkurse genau die passenden.
Seba war in Seminaren und Vorlesungen, auch in solchen, die nicht nur für ausländische Studenten gedacht sind. Einige Kurse im Stundenplan fanden nicht statt, andere wurden verlegt in einen anderen Raum oder in eine andere Zeit. Insgesamt ist alles sehr flexibel. In den Kursen für Ausländer wird sehr darauf geachtet, dass die Studenten der russischen Sprache folgen können. Der Umgang von Dozenten und Studenten ist wohltuend persönlich. Man bekommt oft gleich die private Telefonnummer oder Adresse und wird ermuntert, sich zu melden, falls es Fragen gibt. Im direkten Kontakt wird man immer irgendwie an die Hand genommen. Das ist wirklich ein wesentlicher Unterschied zu Deutschland. Hier kümmert sich immer einer (meist gleich mehrere), wenn es ein Problem gibt (oder auch keines).


An einem Abend war keine Zeit für Hausaufgaben: Seba hatte nämlich am Dienstag Geburtstag. Es gab Pelmeni, Torte, nette Gäste und viel russisch. Das war übrigens das erste Mal, dass wir hier etwas selbst gekocht haben, außer Teewasser vielleicht.

3 Kommentare:

  1. hej seba,
    alles gute nachträglich und vor allem weiterhin viel spaß und erfolg bei eurem abenteuer. diese woche merkte man schnell, dass ihr wohl eine menge zu tun habt. frohes schaffen,
    lg eure vicky

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  2. von uns auch alllles gute nachträgglich, sorry dass das immer vergessen wird. aber sieht nach spaß aus. ich hoffe, die kuchen haben geschmeckt.
    je

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  3. Alles Beste zum Geburtstag nachträglich! Und vor allen, viel viel Spaß in Moskau weiterhin!

    gorjachij privet v Moskvu!
    Karolina

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