Panorama nach Südwest - aus der 28. Etage

Panorama nach Südwest - aus der 28. Etage

Freitag, 26. Februar 2010

Es taut...

Nachdem am Wochenende innerhalb von nur zwei Tagen mehr als 60 cm Neuschnee gefallen sind (!), steigen die Temperaturen jetzt mittlerweile Richtung Gefrierpunkt. Das fühlt sich richtig warm an.
Und es taut. Überall poltert Schnee und Eis von Dächern und Fensterbrettern, es tropft und fließt. Hört sich manchmal an wie kleine Wasserfälle. Die Eiszapfen werden vorsorglich von den Dächern geschlagen. Dann laufen dort oben nah am Rand Männer mit langen Schaufeln herum und hauen mit voller Wucht auf die Dachrinnen. Ist man draußen unterwegs, muss man jetzt schon durch ziemlich große Matschpfützen tasten. Die Farbe der Umgebung wechselt von weiß zu grau. Ich bin gespannt, wie das aussieht, wenn es noch ein bisschen wärmer wird. Frühling ist das aber mit Sicherheit noch nicht, auch wenn das Vogelgezwitscher bei Sonnenschein schon sehr danach klingt.




Das Studium wird jetzt richtig konkret. In den letzten Tagen waren wir zwar auch viel an der philologischen Fakultät unterwegs, aber wieder nur, um zu organisieren, Sprachtests zu schreiben, mit Dozenten zu sprechen, Aushänge und Listen durchzuschauen und so weiter. Nun wissen wir beide, welche Sprachkurse für uns passend sein könnten. Es gibt 11 Leistungsniveaus, man kann aber problemlos den Kurs wechseln, wenn man feststellt, dass es zu einfach oder zu schwer ist. Die Studenten der niedrigsten Stufe haben cirka 16 Stunden Sprachunterricht, die der Gruppe 1 etwas weniger. Viele Studenten schaffen es nicht, den gesamten Sprachunterricht zu besuchen und konzentrieren sich auf die Stunden, die sie für ihre Heimatuni absolvieren müssen und zum Beispiel auf das Projekt für das
Go-East Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Erst wurden wir so in zwei Gruppen eingeteilt, dass sich die meisten unserer Unterrichtszeiten überschnitten. Da aber nur Nata einen Platz im Uni-Kindergarten bekommen wird und Janek nicht, ging das so nicht. Jetzt bin ich in einer anderen Gruppe, da sind die Zeiten besser. Seba wird wahrscheinlich nur so viele Russisch-Stunden nehmen, wie passen, so dass ich die volle Anzahl mitnehmen kann. Um diese ganzen Stunden herum kann Seba dann seinen anderen Unterricht bauen. Er möchte lieber in die richtigen Seminare, statt so viele Stunden Sprachunterricht zu machen. Die Kurse für die ausländischen Studenten beginnen erst am 1.März. Dann wird es ernst. Jeder Tag wird richtig voll sein mit Unterricht, vielen Hausaufgaben, der Arbeit am Projekt und dem Alltag mit unseren Kindern. Wir werden sicherlich mehr als die erste Woche experimentieren müssen, wie wir das am besten unter einen Hut bekommen.
Und dabei nicht vergessen, zu lächeln! Wenn wir entspannt bleiben, lässt sich das viel einfacher packen!

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